Ernährung Hund und Katze  Christina Zett 

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Fehler bei der Ernährung von Hund und Katze vermeiden

Es gibt eine Reihe von Fehlern, die sehr schnell gemacht werden und Deinem Tier auf Dauer nicht gut tun.
1. Mixen von Trockenfutter / Nassfutter / Barf-Ration
Oftmals wird TroFu mit NaFu oder Barf gemischt…oder eine Ration TroFu, die andere Ration NaFu oder Barf. Das ist grundsätzlich keine gute Idee.
Feuchtigkeitsgehalt:
Gesunde Hunde trinken wenig, Katzen so gut wie gar nicht.
Trockenfutter hat einen Feuchtigkeitsanteil von ca. 7%, manchmal etwas mehr. Wenn Du das auf Dich beziehen würdest, isst Du quasi nur sehr, sehr, sehr stark getrocknete Lebensmittel – schön knusprig.
Nassfutter und Barf-Ration ist in der Regel vom Feuchtigkeitsgehalt ähnlich: ca. 60 – 75 %. Wird das Futter nun gemischt – was manche tun – hat die Verdauung Deiner Fellnase ordentlich zu tun. Bei einer Mischung in einer Ration oder zwischen den Rationen sinkt der Feuchtigkeitsgehalt enorm, Deine Fellnase kann die mangelnde Feuchtigkeit kaum ausgleichen. Es ist so, als wenn Du den ganzen Tag sehr sehr sehr stark getrocknete Lebensmittel isst und zwischendurch gibt es auch einmal einen Salat dazu.


Nährstoffe:
Eine Abstimmung der wichtigen Nährstoffe wie u.a. Vitamine, Mineralstoffe, Fette ist bei dem Mix praktisch kaum möglich.


2. Nicht die richtige Zusammensetzung
„Du bist was Du isst“, dass gilt auch für unsere Fellnasen. Klar, haben die Vorfahren unserer Hunde (Wölfe) und Katzen (vermutlich u.a. Falb-Katze) kein „Kochbuch“ gehabt. Sie hatten (bzw. haben) aber ihre Beutetiere mit allen Bestandteilen komplett zur Verfügung: Muskelfleisch, Knochen, Innereien, „Grünzeug“ im Verdauungstrakt… Sie haben sich genau das genommen, was sie für sich benötigt haben bzw benötigen. Zudem waren bzw. sind die Beutetiere nicht aus der Massentierhaltung und die Qualität der Nahrung ist eine ganz andere. Dieses müssen wir für unsere Fellnasen in die Hand nehmen, damit alle wichtigen Bestandteile in der Nahrung enthalten sind: nicht zu viel – nicht zu wenig. Unsere Fellnasen sind keine Müllschlucker und schon gar nicht Vegetarier!


Proteine, Fette, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Ballaststoffe etc. müssen ausgewogen sein. Insbesondere wenn z.B. selber gekocht wird. Wenn Du Fertigfutter kaufst (dazu gehört auch Fertig-BARF) solltest Du genau hinschauen, was enthalten ist und wissen, was Dein Tier benötigt!
Zudem muss insbesondere bei Erkrankungen GENAU auf die Zusammensetzung geachtet werden, damit es der Fellnase in der Erkrankung möglichst gut geht.


3. Zu viel Kehlkopf, Schlund (Speiseröhre), Stross
z.B. Rinder haben unterhalb des Kehlkopfes die Schilddrüse sitzen. „Versprengtes“ Gewebe kann entlang der Luftröhre bis Richtung Herz vorhanden sein….Schilddrüsenhormone diffundieren – „verschmelzen“ also mit dem umliegenden Gewebe. Jod wird dort gespeichert. Wenn (häufig) Bestandteile von Tieren verfüttert werden, wie z.B. Schilddrüse, Kehlkopf, Schlund, Stross ist die Gefahr der Überdosierung enorm hoch. Gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod sind möglich.

 Hunde haben z.B. eher eine Schilddrüsenunterfunktion; leiden sie unter einer Schilddrüsenüberfunktion kann (muss nicht) die Ursache in der falschen Ernährung liegen und muss dringend überprüft werden.


4. zu wenig Fette / keine Öle
Der Schlankheitstrip von uns Menschen ist für unsere Fellnasen kein guter Plan. Unsere Hunde und Katzen benötigen Fett, da sie sich hieraus in erster Linie ihre Energie holen. Ist der Fettgehalt zu niedrig, ist der Magerfleischanteil zu hoch, die Fellnase bekommt zu viel Proteine, um die Energiezufuhr sicherzustellen – das ist wiederum für die Nieren sehr belastend. Der Fettgehalt sollte zwischen 15-25% auf dem Muskelfleischanteil liegen – bei Welpen/Kitten eher bei 15%, damit sie nicht zu schnell wachsen.


Das Futter unserer Fellnasen besteht bei den meisten vermutlich bei Tieren aus der Massentierhaltung. Um eine angemessene Verteilung der Fettsäuren zu gewährleisten, müssen Öle in die Ration. Da Omega-6-Fettsäuren entzündungsfördernd und Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend sind, müssen diese Fette in einem angemessenen, gesunden Verhältnis stehen.


Bekommt ein Rind z.B. Kraftfutter, hat Omega 6 ca. das 13-fache wie Omega 3; bei einem Schlachttier aus Weidehaltung hat Omega 6 ca. das 2-fache.
Es werden leider zu viele (da oftmals preislich günstig), aber ungeeignete Pflanzenöle in die Ration gegeben, Leinöl wäre noch geeignet, aber qualitativ gutes Fischöl ist viel besser – zudem sind hier wichtige Bestandteile enthalten, die in Leinöl nicht zu finden sind.


5. zu viel Calcium / falsche Knochen
Natürliche Knochen sind eine hervorragende Quelle für Mineralstoffe (insbesondere Calcium) sowie für Spurenelemente für unsere Fellnasen. Oftmals wird zu viel und für das Tier ungeeignete Calciumquellen verabreicht. Sehr oft werden Eierschalen verfüttert. 

Wusstest Du, dass Eierschalen oftmals für Sodbrennen verantwortlich ist und nicht die Bandbreite an Mineralstoffen/Spurenelementen hat, wie Knochen?


Oftmals wird zu viel gegeben und das Calcium-Phosphor-Verhältnis ist außerhalb eines ausgewogenen Rahmens.
Folge kann sein: Verstopfung, Knochenkot


Harte Knochen, wie z.B. Beinscheibe sind nicht nur ungeeignet, sondern können extrem gefährlich werden: Rutscht der Knochen beim Abknabbern über den Kiefer des Hundes, kann dieser sich dort so verhaken, dass eine Operation notwendig werden kann.
Röhrenknochen gekocht oder auch roh - insbesondere vorkommend beim Geflügel - sind lebensbedrohlich. Die Knochen brechen problemlos beim Kauen und beim Runterschlucken können sie die Speiseröhre durchbohren und stark beschädigen.


Rohe fleischige Knochen z.B. Hühnerhälse, Hühnerkarkassen, Hühnerflügel oder auch Kalbsrippe, Lammrippe, Rinderbrustbein sind gut geeignet. Die Knochen sollten für die Größe des Tieres geeignet sein – also nicht zu klein.


Knochenmehl oder besser noch gewolfte Knochen– insbesondere für ältere Hunde und für Katzen – sind besser zu dosieren.


5. Gemüse und Obst vergessen bzw. kein / zu geringer Bestandteil
Hunde benötigen rund 20% pflanzliche Bestandteile (davon rund ¾ Gemüse, ¼ Obst) und Katzen benötigen maximal ca. 5% (Gemüse und Obst). Je nach Futterart (TroFu, NaFu oder beim Barfen) muss unbedingt auf diesen Anteil geachtet werden. Sie dienen nicht in erster Linie als Vitamin- und Mineralstofflieferanten, sondern als Ballaststoffe und bringen / halten den Darm auf Trab, haben eine kleine Darmreinigungsaufgabe und unterstützen dabei, dass z.B. die Analdrüsen entleert werden.
Aber: nicht jedes Obst und Gemüse ist für Deine Fellnase geeignet.


6. Falsches Auftauen
Barfpaket oder sonstiges Fleisch aus der Tiefkühlung holen und in der ungeöffneten Packung bei Zimmertemperatur auftauen ist ein Nährboden für allerlei Keime, Bakterien und Schimmel, die während der Kühlung „geschlummert“ haben, dieses gilt insbesondere für Geflügel.


Fleisch auf einem Teller/ besser noch in einem Sieb im Kühlschrank abgedeckt auftauen lassen. Den Fleischsaft nicht mit verfüttern! Vakuumverpacktes Fleisch kann in der Folie bleiben und im kalten Wasserbad aufgetaut werden. Eingefrorene Obst-/Gemüsemischung für die Barf-Ration am besten getrennt von Fleisch einfrieren und separat im Kühlschrank oder kaltem Wasserbad auftauen.


Mikrowelle ist nicht gut geeignet, da die meisten Vitamine darunter leiden.


8. Zu viel „Unnötiges“
„Viel“ heißt nicht immer „gut“. Was im Futter für unsere Hunde und Katzen einfach nicht hineingehört sind, z.B.:

  • Geschmacksverstärker, wie z.B. Hefeextrakt, Mononatriumglutamat, Glutamat
  • ungeeignete Fettzugaben, z.B. Hühnerhaut in Mengen
  • Tierkörpermehl, Tiermehl
  • Tierische Nebenerzeugnisse, dahinter verstecken sich minderwertige Abfälle aus der Schlachtindustrie
  • Getreide, wie Weizen, Soja, Mais…mit einem hohen Anteil – besser: ganz verzichten.
  • (chemische) Konservierungsstoffe, Aromastoffe, Lockstoffe, Appetitanreger, Farbstoffe
  • Erbsen-/Erbsenmehl, Reis etc.  muss nicht sein und sind beliebte Füllstoffe.
  • Zu wenig/kein Muskelfleisch


Kleine zusätzlicher Hinweis: „Fleisch“ bedeutet nicht „Muskelfleisch“


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